Montag, 8. Juni 2015

Training camp in New Zealand with the Orienteering Australia JWOC team and High Performance squad


Nach den ACT Long Distance Championships, welche meinen aktuellen Formstand schonungslos aufzeigten (gut die Streckendaten von 15.3km und 480hm sehen schon mörderisch aus) ging es direkt weiter nach Sydney wo ich eine Nacht verbrachte, bevor ich am morgen früh den A380-800 der Emirates Richtung Auckland für knappe drei Stunden austesten konnte. Der Flug verging wie im Fluge und so ging nach der oberflächlichen Reinigung der OL-Schuhe durch das Flughafenpersonal das Training camp los. Doch wie wir bereits am Samstag informiert wurden, verbrachten wir den ersten Tag vor allem am Flughafen, da wir alle verschiedene Flüge buchen durften und von ganz Australien anreisten. Dazu kamen noch einige Verspätungen und Streichungen von Flügen, angeblich wegen Schnee auf der neuseeländischen Südinsel. So kam es wie es kommen musste, dass wir unser erstes Tagesziel, alle sollten spätestens um 10 Uhr abends im Bett sein, schon einmal nicht erreichen konnten. Dennoch wurde ich gut in das australische Lagerleben eingeführt, welches unterschiedlicher zu den Schweizer Trainingslagern nicht sein könnte. Noch bevor der erste Kleinbus die Unterkunft bezog gingen wir einkaufen. Kaum stoppte der Bus bei der Unterkunft in Piha wurden auch schon die Kochlöffel geschwungen und wir bereiteten unser Nachtessen vor. Dies alles noch bevor wir unsere Räume bezogen. So war es dann auch die folgenden Tage, dass wir in Kochgruppen unser Nachtessen selber zubereiteten. Dennoch blieb genügend Zeit, um Spiele zu spielen oder auszuwerten. Die Zeit welche wir normal halt mit etwas im Bett liegen verlieren nutzen wir im zu kochen. Machte aber grossen Spass. Die ersten beiden Tage trainierten wir dann im Pinienwald vom "Woodhill Forest", welcher mit den technischen Sanddünen uns sehr forderte. Die Sicht und die Belaufbarkeit waren aber so gut, dass man aufpassen musste, nicht zu schnell unterwegs zu sein. Diese beiden Tage war ich zeitweise Postensetzter (wurde richtig ins kalte Wasser geworfen), Athlet oder Coach der bei den Junioren "schättelen" ging. Am Abend nach den letzten Waldtrainings hielt ich dann eine kurzentschlossene Präsentation zum Thema Routine und Konzepte, da ich da im ganzen Team noch sehr grossen Nachholbedarf sah. Besonders nachdem ich das Auswendigtraining mit den beiden ältesten Juniorinnen zu einer Auffangübung gewechselt habe und die beiden dabei leider sehr alt aussahen. Das sehr positive daraus war aber, dass sie dabei sehr viel gelernt haben. Den dritten Trainingstag widmeten wir dann ganz dem Sprint. Eine Qualifikation am Morgen und ein Final am Nachmittag standen auf dem Programm. Der Final war sehr tückisch und bereitete mir auch wegen der schlechten Kopie mehr Mühe als ich dachte. Mein Coaching Fazit an diesem Tag viel leider etwas negativ aus. Uns war nicht erlaubt, Posten zu setzten und so mussten wir am Abend beim Studium einiger GoPro Videos der besten Läuferinnen feststellen, dass sie mehrmals die Posten nicht angelaufen hatten, obwohl sie überzeugt waren, alles korrekt absolviert zu haben. Dies zeigt klar, dass man OL nicht ohne Posten trainieren sollte. Nach den drei Tagen intensivem Training stand dann der Ruhetag auf dem Programm. Nach einer kleiner Wanderung zu einem Wasserfall im Dorf und einem Kafi im Café Shop mit gratis WIFI machten ich mich mit dem Teil der Gruppe, welche nicht im JWOC Team ist doch noch auf, um den Lion Rock, ein kleiner Felsbrocken im Meer zu erklimmen. Wenn man die Augen kurz schloss und eine komische Tafel umrundete, konnte man sogar ganz auf den Berg steigen und von dort eine super Aussicht geniessen.
Die nächsten drei Tage standen dann die vier Wettkämpfe der JAFA QB3 (Just Another Friendly Auckland-region Event, Queensbirthday 3-Day) an. Da die Wettkämpfe als Vergleich zwischen NZ und OZ ausgetragen wurden und wir nicht genügend Senior Mens dabei hatten wurde ich in das Team selektioniert und ging dadurch für Australia auf Punktejagd. Der erste Langdistanz Wettkampf lief etwas durchzogen und ich lief wohl etwas zu vorsichtig. Dies wollte ich am nächsten Tag im Mitteldistanzrennen anders machen und riskierte da dann zu viel, sodass ich mich selber geschlagen habe. Der Final am Nachmittag der ein Jagdstart war, konnte ich dann nur noch als Resultatkosmetik nutzen. Die Karten waren immer noch im Woodhill Forest, dennoch war das Gelände ganz anders als während den Trainings und auch viel grüner. Im abschliessenden Long war die Startphase im offenen Farmland super, danach war ich aber voll von der Rolle und konnte mit dem sehr speziellen Gelände nie wirklich umgehen. Zusammengefasst rannte ich während diesem Wettkampf ca. 90min im Pinienwald, oft in gebückter Haltung, mit einer Sichtweite von kaum mehr als 20-30m und versuchte da irgendwelche Sanddünen zu zu ordnen. trotz allem erreichte ich aber das Minimalziel, nie einen falschen Posten zu haben, um keine Punkte zu verschenken. Die Rangverkündigung wurde dann mit Spannung erwartet, da wir nach zwei Tagen noch hinter den Kiwis lagen, aber dank einer soliden Teamleistung vor allem von Seite des Frauenteam, sowohl bei den Junioreninnen wie auch bei den Seniorinnen, dennoch auf den Titel hoffen durften. So kam es dann auch, dass wir zum ersten Mal seit 2005 die Aspin-Key Trophy auf Neuseeländischem Boden gewinnen konnten. Zuerst hiess es noch dies war noch nie der Fall. Well done guys! Dies wird wohl einer meiner grössten Erfolge in der Elite Karriere bleiben. Von den Events fuhren wir dann direkt an den Flughafen nach Auckland und bestiegen dort diverse Flugzeuge nach Sydney, Hobart, Melbourne, Brisbane oder Perth, resp. ganz Australien. Den gratis Schuhputzservice nütze ich mit Widerwillen ein weiteres Mal, auch wenn sie nicht wirklich glücklich darüber war.
Der volle Bericht von Nicola Blatchford gibt es hier:


At this point I like to say thank you to Nick for putting up this awesome camp and also a big thank you to all the other coaches (Hanny, Karen, Jim and Roche). Thank you to all athletes to let me be a part of your team and listen to my tips during the week. That was much appreciated. Congratulations to the team for winning the trophy. My results weren`t as good as I expected they might be but you can be sure I was wearing the Aussie top with proud. I wish all of you good luck in Norway for JWOC or in Scotland for WOC. I think after this week and the training camp in Norway you will be ready for an unforgettable week. You know life is pain but that`s the way we have to go. If you need something just let me know.
I hope I can catch up with as many of you as possible next year at JWOC in Switzerland. Go Aussies go and beat the Suisse guys!

Trainingwald im Woodhill Forest
Unterkunft Piha Mill Camp
Wir Touristen am Ruhetag
Wasserfall in Piha
Achtung Tsunami!
Türklinke
Lion Rock
Piha Beach vom Lion Rock
Auswerten bei Kerzenlicht währen einem Stromausfall
Aussicht vom Startpunkt der 3. Etappe. Richtig grün in NZ ;-)
Wettkampfzentrum
Start inkl. Jumbo Startflagge hinten links
Letzte Woche hatte ich dann wieder einige Stunden an einer Schule mit 50-75 Teenager pro Stunde. Ansonsten genoss ich das Wetter mit Temperaturen um die -7°C am frühen Morgen bei Höchsttemperaturen um die 14°C. Man kann also sagen der Winter ist in Canberra angekommen. Nur Schnee wird es wohl nie geben.

Dieses Queensbirthday Weekend verbrachte ich dann in Lithgow (nähe Blue Mountains) mit 7 Junioren aus Canberra und einem Coach als mein Assistenten. Nach einer 4.5 stündigen fahrt kamen wir endlich am Ziel an und bereiteten uns auf den Sprint vor. Das Gelände war etwas schwammig aber sehr offen, sodass man sehr aufmerksam sein musste. Ich machte nur 150m mehr als auf der Postenbeschreibung stand. Dies zeigt wie man dort laufen muss. Wir erzielten einige extrem gute Resultate. Nachdem wir die Cabins bezogen kam es zu einer Premiere für mich. Zum ersten Mal seit ich hier unten bin trat ich das runde Leder wieder einmal. wir spielten ein kurzes Game bevor wir unser Nachtessen kochten und uns für den nächsten Tag vorbereiteten wie auch den vergangenen etwas auswerteten. Der zweite Tag endete ähnlich erfolgreich wie der erste, sodass wir uns Hoffnung auf einige Tagessiege machen konnten. Ideal auf das Finale eingestellt trafen wir auf dem Wettkampfgelände der Finalissima ein und wussten dass es heute etwas technischer sein wird. Erneut zeigten wir den OL-Läufern aus NSW wie es geht und konnten mit folgendem Teamergebnis auf uns Aufmerksam machen:

1. Rang
W14A Ella (19min Vorsprung und 9min schneller als der beste Junge)
M14A David
M40A Tate
M21A Lukas

2. M16A Tristan (eine Kategorie höher)
3. M16A Patrick
5. M16A Noah (eine Kategorie höher)
6. M16A Ryan
7. M16A Zac

Well done guys! That`s a terrific team result! Thank you for this great weekend.

Link zu den Karten 

In den nächsten Wochen werde ich noch einiges zu erledigen haben. Langsam aber sicher heisst es aber auch Abschied nehmen oder zumindest den Abschied zu planen. Dennoch freue ich mich auf die letzten intensiven Wochen im Winter in Canberra, bevor ich nochmals die wärmeren Temperaturen hier unten suchen werde.

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