Dienstag, 3. Februar 2015

Back to work and Asian Cup Final

Seit etwas mehr als einer Woche bin ich nun wieder zurück in Canberra und habe das Coaching wieder etwas aufgenommen. Obwohl wir hier momentan im Hochsommer sind, zeigt sich das Wetter eher etwas von der kühleren Seite. Dry and hot (trocken und heiss) waren die Adjektive welche vielen, als ich im Frühling fragte wie das Wetter denn hier im Sommer sein wird. Stattdessen  ist es momentan relativ feucht, grün und ca. 23°C warm.

Obwohl ich erst seit kurzem zurück bin war bereits wieder einiges los. Bereits am Tag nach meiner Rückreise und einer sehr kurzen Nacht (ich war gegen 3 Uhr morgens erst zu Hause) hielt ich eine Präsentation über den OL in der Schweiz an der nationalen OL Coaching Konferenz in Canberra am AIS (Australian Institute of Sport). Die Rückmeldungen zu meiner Präsentation waren äusserst positiv, sodass ich heute noch darüber Fragen beantworten darf. Besonders der PISTE Test und das T-Pak waren von grossem Interesse. Aber auch andere Aspekte vom Coaching in der Schweiz wurden bewundert. Selber konnte ich weniger von den Präsentationen profitieren. Wurde doch sehr viel organisatorisches besprochen resp. ich hörte es bereits bei einem J+S Kurs in der Schweiz.

Durch die Woche verfasste ich unter anderem einen relativ langen Bericht für den Australian Orienteer, die australische OL-Fachzeitschrift, wie auch begann ich mit der Organisation der kommenden Events und dem abarbeiten der Mails.

Am Samstag verzog ich mich dann relativ spontan Richtung Sydney. Nach einem Besuch bei den Fitzroy Falls welche sich in der Nähe des Kangaroo Valley befinden und sehr eindrücklich waren, kam ich an meinem eigentlichen Ziel an.
Fitzroy Falls (81m)
Blüte der Banksia

Stadium Australia! - Ich entschloss mich durch die Woche kurzfristig, mir Tickets für das Finale vom Asian Cup (dem asiatischen Pendant zur Fussball EM) zu sichern, obwohl der Finalgegner von Südkorea noch nicht feststand. Am Abend kam aber dann die Bestätigung, dass Australien um den Titel spielen wird. - Bereits um das Stadium war gute Stimmung und das Volk schien bereit zu sein für das grosse Spiel. Die Schlusszeromonie und der Präsentation der Spieler wurden stimmungsmässig zu einem ersten Highlight, welche aber durch das Spiel zunehmend etwas abflachte, sodass später vor allem die südkoreanischen Anhänger für Stimmung sorgten. Beim sehr umkämpften Spiel, wobei sich Australien meist nur mit Fouls sich zu helfen wusste passierte lange nicht sehr viel Gefährliches. Doch wie aus dem nichts traf Massimo Luongo in der Verlängerung der ersten Halbzeit zum eher unverdienten 1:0. Die grosse Menge freute es und so wurde es auch wieder richtig laut im Hexenkessel. Die zweite Hälfte begann wie die erste eigentlich aufgehört hatte. Nichts zwingendes, aber Vorteile bei den Südkoreanern die etwas fürs Spiel taten. Die Aussies hielten sich erneut mit vielen taktischen Fouls im Spiel. Als die Socceros, so wird die australische Mannschaft hier liebevoll genannt, nach diversen Verletzungen ihr Wechselkontigent bereits nach 75min! ausgeschöpft hatte war ich mir nicht sicher, ob sie dies über die Runden bringen werden, da zudem für eine Verlängerung nur ein Tor der Asiaten im Wege stand. Doch als die Verlängerung der zweiten Halbzeit angezeigt wurde fühlte sich das mehrheitlich australische Publikum sich langsam aber des Titels sicher und die ersten Siegesfeiern begannen. Nur hat wohl niemand mit Son Heung-min gerechnet, der praktisch mit dem Abpfiff der zweiten Hälfte das verdiente 1:1 erzielte. So ging es in eine verdiente Verlängerung, wobei sich wieder Südkorea um den Siegestreffer bemühte. Doch es kam wie es kommen musste. James Troisi brachte die Socceros in der 105min erneut in Führung. Die nun enthusiastischen Fans zelebrierten den Treffer ausgiebig. In der Folge passierte nicht mehr viel. Australien hätte den Sack in der 118min noch zumachen sollen. Stattdessen kam aber Südkorea tatsächlich in der 121min! nochmals zu einer Chance. Nur dieses Mal zappelte das Leder nicht mehr im Netz und Australien konnte den erstmaligen Titelgewinn feiern. Mein Fazit von diesem Spiel: Ein super Erlebnis, coole Stimmung die etwas lauter hätte sein können bei 76`385 Zuschauern und einem fast ausverkauften Stadion- Nur einige Plätze in den Sponsorenlogen blieben leer. Das Spiel war umkämpft und interessant und die Ausgangslage mit der Heimmannschaft im Finale und dem anschliessenden Titelgewinn genial. Pfiffe gegen den AFC Präsidenten und den ebenfalls anwesenden Fifa Präsidenten Sepp Blatter waren die Konsequenz an die Vergabe der kommenden WM an Katar anstelle Australien. Die Nation wäre definitiv für ein grösseres Turnier bereit. Ich würde auf jeden Fall wieder hingehen.
Australische Fankurve im Sonnenuntergang
Stadium Australia
Champions
Zuschauerströme auf dem Heimweg
Am Samstag reiste ich dann weiter in die Blue Mountains, welche ich nun zum zweiten Mal besuchte. Nach einem Run zum "Hanging Rock" wanderte ich vom Mt. Victoria hinunter zu den Victoria Falls, welche sehr eindrücklich waren. Allgemein sind die Berge dort mit den Canyons mehr als einen Besuch wert. Besonders mit den farbigen Felswänden und dem unendlichen Wald. Nach einer kühlen Nacht im Zelt fuhr ich via Goulburn wo ich das "Big Merino" und die Stadt besuchte zurück nach Canberra, wo ich gleichentags noch zur nächsten Familie umzog. Nun wird aber wohl wieder etwas der Alltag einkehren und ich werde mich vermehrt dem Coaching zuwenden, bevor es wieder zu weiteren Reisen geht.
Hanging Rock
Alles klar bei dieser Aussicht =)
Aussicht über die Blue Mountains bei bewölkten Bedingungen
Victoria Falls
Victoria Falls
angekohlte Fern trees
Klassische Holzarbeiten in Australien
Bahnhofsgebäude in Goulburn
Big Merion - Museum der Merino Wolle