Dienstag, 2. Dezember 2014

Getting ready for Tassie

Bereits sind wieder drei intensive Wochen seit meinem letzten Eintrag vergangen. Mein Programm lockert sich langsam etwas. Dennoch gibt es noch einiges zu organisieren. Besonders für die Reise an den Weltcup nach Tasmanien sind noch einige Fragezeichen offen. Im Gegensatz zu den europäischen Breitensport OL-Läufer ist wohl nicht der OL und die bald beginnende WC-Saison auf der südlichen Halbkugel Thema Nummer eins, sondern eher die Vorfreude auf die bald anstehenden Weihnachten. Weihnachten? Was ist das? Könnte man sich hier fast fragen. Nur sehr wenige Anzeichen erinnern einem an die anstehenden Tage. Ist es doch warm, Tannenbäume haben wir keine und die Schoggi läuft schneller aus als man sie essen könnte. Zudem findet man in den Läden keine überfüllten Mandarinli Gestelle, dafür sind frische, süsse Mangos gerade sehr hoch im Kurs. Wo ich die Weihnachtstage verbringen werde ist noch offen. Aber eines ist sicher, es werden meine ersten Weihnachtstage ohne Familie, Weihnachtsbaum und Festessen. Ich werde diese Tage irgendwo im Busch zwischen Canberra und Bandigo verbringen, auf der Reise an die Warm-up for Tassie Wettkämpfe ca 2h nördlich von Melbourne in alten Goldminenwäldern.
Die Vorfreude für den WC steigt nicht nur bei mir, hier in Australien ist man nun richtig im Vorfieber und wo man auch ist wird über das baldige Sommerhighlight diskutiert und die Trainingseinheiten intensiviert. Nichts von Grundlagentraining, intensive, spezifische Einheiten stehen nun an. So war dann auch mein Trainingsprogramm dem entsprechend  gefüllt, um in rund 4 Wochen bereit zu sein und um zu sehen, wo ich im internationalen Vergleich stehe. Sind doch die Bahnen der Public Race elite Läufer die gleichen wie jene der WC-Läufer. Etwas viel Wettkämpfe nach meinem Geschmack Woche für Woche, dennoch stehe ich nun bei vier Street-o Siegen in Serie. Die letzten beiden waren aber jedoch Sprintentscheidungen.

Am Mittwoch dem 19.11.2014 standen die ACT Primary School Champs auf dem Programm. Ein Highlight für viele Kids, ein Stress für die Instruktoren am Start. In 30s so viele Infos wie möglich und nötig noch auf den Weg zu geben kann doch sehr tricky sein in einer fremden Sprache. besonders dann wenn man ein Kind hat, welches noch nie eine OL-Karte in der Hand hatte! Im Vergleich zum Aarg. Scool Cup ist jener mit ca 200Kids gerade klein. Auch die Organisation war um einiges eifnacher und kleiner. Man ist nich einem Ressort-chef unterstellt, hilft wo es gerade hilfe benötigt und der Wettkampf beginnt wenn alles bereit ist und nicht wenn er angesagt ist. Dennoch hatten die Kids Freude am OL. Die vielen Postenfehler wurden grosszügig korrigiert, da man oft nicht wusste ob nun die neu angewendete pCard (SI-Card in Kreditkartenform) versagte oder doch der Posten nicht angelaufen wurde.


Vor zwei Wochen waren wir dann im Trainingswekend der Blue Sparks (Kids zwischen 5 und 12 Jahren mit ihren Eltern - warum nicht auch in der Schweiz, gute Option die Eltern zu involvieren), mitten im idyllischen Wald der einer OL-Familie gehört. Dort wo sich giftige Spinnen und Schlangen noch gute Nacht sagen. Letztere wohnt angeblich unter dem Sitzplatz, zeigte sich jedoch nie. Wir zelteten auf dem etwa 420`000m^2 kartierten Grundstück - dass der Reisverschluss von unserem Zelt kaputt war und so die Spinnen freien Zutritt hatten interesierte niemanden. Wir absolvierten in den zwei Tagen zwei OL-Trainings, einen theoretischen Teil und etwas Laufschule unter der Leitung einer Mutter aus Sydney. Auch jene OL-Läufer waren zu diesem Weekend eingeladen. Eine schöne Partnerschaft, reisten jene doch über etwa 300km an. Unsere 100km waren da doch einen Katzensprung. Dazwischen war genügend Zeit vorhanden, sich im kühlen Nass zu erfrischen. Waren die Temperaturen mit 34°C doch extrem hoch für Sport.

Zusammenzug der Eltern und Kinder

Water hole, bestens geeignet um schwimmen zu gehen
Letzten Freitag feierte dann mein Klub die ACT Bushflyers ihr 25-Jähriges. Gefeiert wurde es natürlich mit einem Bushies Swarm mit BBQ und einem OL-Training. resp. der ersten Wettkampfbahn welche sie organisierten und am Freitag stand das End of the year dinner des Orienteering ACT an. Klein aber fein, ganz nach dem Motto: better underdressed than overdressed (Auch in Badehosen kann man erscheinen ;=). Vergeben wurden einige Auszeichnungen für Resultate, Organisationen oder andere zusammenhänge mit dem OL. Die Trophäen aber einiges grösser als jene, die man an einem OL in der Schweiz gewinnen könnte, wenn es denn welche gibt.

Inzwischen kam ich auch einmal dazu, eine etwas andere Sportart zu probieren. Bowls: Grundsätzlich ähnlich wie Pétanque nur viel schwieriger. Da stellt man sich nun die Frage, ob man dieses Spiel spielt, wenn Pétanque zu einfach ist oder ob man seine beschränkten Fähigkeiten damit einfacher vertuschen kann. Warum? Man muss den Ball nicht gerade zur Linie spielen, nein man spielt ihn in einem Winkel von ca 15° da er einseitig geschliffen ist und sich dann etwas dreht gegen das Ende der Bahn. Gespielt wird auf Gras, das Ziel ist auch möglichst nahe an die Weisse Kugel zu kommen. Ich spielte dieses Spiel mit meiner neuen Familie (bin zum dritten Mal umgezogen). Nach einem 0:3 Rückstand kamen wir zwischenzeitlich auf ein 3:3 heran, verloren aber dennoch 5:7 nach games.

Letztes Wochenende war ich dann an der Küste für zwei längere Trainings mit Lizzie. Am Samstag stand ein Longrun über 14km und 100min an der Beach an. Entlang der Bingie Beach in Tuross Head und hinaus auf den Felsen auf die Küstenvorsprünge. Das Training wurde einiges länger als geplant. Dachten wir doch, man könne nach 7km und ca 55min wenden und ist dann schneller zurück wenn man dem Weg in den Dünen folgt. Fehlanzeige 1km vor dem Ziel. Ein grosser See lag uns zu Füssen. Auch auf der anderen Seite der ca 100m breiten Insel war nur Wasser. So blieb uns nicht anderes Übrig als den Rest der Strecke am Ufer des warmen Sees zu laufen, da der Wald zu dicht war. Ganz ungefährlich war diese Sache wohl nicht, sahen wir doch einige Rochen im Wasser. Nach einem kurzen Bad im Wasser als erfrischung ging es dann auf die Suche nach Fish and Chips. Fündig wurden wir in einem kleinen Städchen namens Narooma. Angeblich den dicksten Fisch den Lizzie je gegessen hatte in Australien und dies noch dazu zum relativ günstigen Preis von 10$. Kein vergleich zu dem Fish and Chips welchen man an den Touristenhochburgen findet.
Nache einer nacht an der Mystery Bay stand dann das zweite Training an. Zu meiner Verwunderung war es den ganzen Tag bewölkt und es regnete zwischen durch etwas. Ich war mir da doch anderes Wetter gewohnt. Man steht am Morgen auf und die Sonne zeigt sich bereits von ihrer besten Seite. Von Tilba Tilba aus ging es rund 800 Höhenmeter hinauf auf den Mt Dromedary (auch Mt Summit genannt) Diese Einheit war erneut 14km lang und wir benötigten erneut rund 100min. War ein cooler Run durch Regenwaldähnliches Gebiet mit skurilen Felsbröcken die wie von jemandem aufeinandergestabelt aussahen, dies aber ausgeschlossen werden kann, da die Dimesionen doch riesig waren.
Übrigens diese Strände sind einiges angenehmer als die überbevölkerten in Sydney und zudem um einiges schöner! Dass man dazu an einem Wochenende rund 500km Auto fährt, ist für niemanden etwas spezielles.

Atemraubender Startpunkt für ein Training, See links wurde uns zum Verhängniss

Bingie Bingie Point
Kliffen Mystery Bay


Kliffen Mystery Bay
 
Eine etwas grössere Echse (ca. 1m)
Beach vom Potato Point hergesehen
Diesen Montag hatte ich dann die Letzte der sieben Lektionen mit den Schülern der Sts Peter and Paul Primary School. Als Abschluss gab es eine 4er Mix Staffel, wobei sich von jeder Klasse das beste Team für das Finale auf dem Schulhausareal qulifizieren konnte, um danach das Siegerteam der Schule aus zu machen. Ein riesen Gaudi für die Kids, ein grosser Aufwand für uns Organisatoren. Hatte zum Glück zwei fleisige Helfer zur Hand, kämpfe ich doch noch etwas mit dem Auswertungsprogramm von Picotiming, welches ich mir nun begebracht habe. Erneut gab es aber trotz etlichen Hinweisen am Wettkampftag und in den Wochen davor einige Postenfehler, welche zum Ausscheiden der ganzen Staffel führten. Das Foramt scheint zu funktionieren, wir müssen es aber noch etwas Ausarbeiten. Nächste Schulzeit sollte es eine Staffelmeisterschaft mit verschiedenen Schulen geben, jeweils auf ihren Schulanlagen. Änhlich der Scool Tour in der Schweiz einfach mit Staffeln und einem Punntesystem. Die Australier möchten sich auch etwas vom Weltrekordkuchen abschneiden, welchen ein Schwede uns Schweizern aus dem Jahre 2004 wegnehmen möchte, mit einem etwas anderen OL-Schulprojekt. Bin gespannt wie diese Geschichte ausgehen wird.

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