Nachdem ich meine letzten
Trainings in Canberra mit viel Erfolg zu Ende brachte, besonders das
Swiss-Cheese Training wurde bewundert, brach ich auf nach Jamestown. Jamestown
was? Wo liegt denn das? Warum dorthin?
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Cheese Training |
Ja, Jamestown ist ein
kleines Dorf, welches rund 200km nord-östlich von Adelaide liegt und kann sich
nun wohl stolzer Besitzer einer der wohl abgelegenste OL-Karten nennen. Denn
dort wurden die diesjährigen Oster Wettkämpfe eröffnet. DER Event im
australischen OL-Kalender. Nun aber alles der Reihe nach.
Bereits am Sonntag dem 29.
März packte ich meine Sachen und fuhr los. Die ersten paar hundert Kilometer
waren doch noch recht bewohnt und so liess ich es mir nicht nehmen, einen
Abstecher zum "The Rock" zu machen, um ein ersten Eindruck vom
flachen nichts von etwas höher oben zu bekommen. Denn der letzte Ort, welcher
sich Wagga Wagga nannte, ist von diesem Berg doch schon einige Kilometer
entfernt. Die Aussicht von oben war einfach nur genial. Besonders zusammen mit
dem Sonnenuntergang.
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The Rock |
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Aussicht über das weite Nichts |
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Sonnenuntergang auf "The Rock" |
Am nächsten Morgen fuhr ich
dann die wohl flachsten 400km ever. Auf der ganzen Strecke bekam ich nicht nur
ein einziger Hügel der höher als 20m zu Gesicht. Die Vegetation wechselte sich
jedoch von Zeit zu Zeit und gerade dies machte diese Fahrt extrem eindrücklich.
Zudem sah man Emus, Schafe, Kühe, Vögel, Adler... Alle paar Kilometer kreuzte
man ein anderes Auto oder ein Lastwagen und man grüsste sich freundlich. Der
schönste Abschnitt war aber die Umleitung welche ich wegen einem Unfall nehmen
musste. Der Herr an der Kreuzung welcher einem Informierte meinte es mache nur
40km extra. Ein Umweg sei es auf keinen Fall. Immerhin besser als Stunden im
Stau zu stehen. Der Feldweg war jedoch eine rumplige Sache.
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Start Hwy - Gerade und flach |
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Fruchtfliegen Verkehrsschild |
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Und es blieb gerade und flach |
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un immer noch |
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Langsam wurde es sandig und dürr |
Von Balranada machte ich am
nächsten Morgen dann einen ca. 130km langen Abstecher hinauf zum Mungo National
Park. Aboriginal Land mit viel Geschichte und den Walls of China waren
dort oben die "Must see`s" Die weite der Trockenen Seen und die
Landschaft etwas ganz spezielles. Ich nutze die Gelegenheit auch gerade um dort
zu Campieren. In der Nacht sah man einen gigantischen Sternenhimmel. Die
extreme Dunkelheit machte es möglich. Nachdem ich am Morgen den Rest des
Selfguide Drive beendet hatte nahm ich den langen Weg zurück zum Stuart Hwy
unter die Räder. Dies dauerte doch einige Zeit, besonders weil ich einmal
falsch abbog und rund 20km in die falsche Richtung fuhr bis ich es feststellen
konnte.
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Sandsrasse in den National Park |
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Walls of china |
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Walls of China |
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Walls of China |
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Erneut farbiger Sonnenuntergang |
Nun war bereits auch schon
Donnerstag und ich musste etwas zufahren, um zeitig in der Nähe von
Jamestown zu sein. So passierte ich die "Fruit Fly Boundry", eine
Zone durch welche man keine Früchte und Gemüse bringen darf, um Schädlinge
draussen zu halten und fand mich am Abend in Burra ein. Ein Dorf welches seine
Blütenzeit um 1845 hatte, als man sehr grosse Kupfer vorkommen festgestellt
hatte. Viel zu sehen gab es da aber nicht, ausser OL-Läufer und OL-Läufer und noch
mehr OL-Läufer.
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Vogel am Murray River |
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Aber der Hwy blieb flach und gerade... |
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...und der Sonnenuntergang schön. |
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Los geht das "Rennen" nach dem durchqueren der Fruchtfliegengrenze |
Von da war es am nächsten Morgen
dann nicht mehr weit zu den Festspielen. Der Sprint zum Auftakt gelang mir
nicht schlecht. Nur fehlte mir etwas die Spritzigkeit nach dem langen Auto
fahren. - Auto fahren scheint übrigens die zweite Sportart der OL-Läufer zu
sein. Von überall her reisten sie mit dem Auto an. Nur eine Minderheit flog
nach South Australia. Die erste Buschetappe war dann etwas durchzogen. Nach
grösseren Problemen am Anfang fing ich mich aber und kam in der zweiten Hälfte
sehr gut durch. obwohl ich wusste dass das Gelände extrem schwammig ist, die
Mulden tief und schlecht sichtbar liess ich mich zu Beginn mehrmals komplett
verdrehen. Die Belaufbarkeit war über alle Tag extrem gut. Die Mallee Bäume
schränkten aber mit ihren vielen "Stämmen" aus einem Wurzelstock die
Sicht recht ein und zudem sahen alle gleich aus und alle waren in etwa gleich
hoch. Schwierig um mit dem Kompass zu laufen. In der Langdistanz über 16.1km
passierte mir dann ein verhängnisvoller Fehler. Hatte ich doch ein sehr guten
Lauf und eine Zeit die in die Top 10 gereicht hätte. Doch liess ich einfach
einer der 5 Posten im gleichen Graben aus. Dies ist mir wohl auch noch nie
passiert. Extrem Schade für den Kampfgeist von heute. Fehler machte ich nämlich
nicht mehr als eine Minute. Die letzte Etappe war dann relativ ok. Erneut war
es schwammiges Gelände, ähnlich zu den Tagen bevor. Der Event wird mir aber
positiv in Erinnerung bleiben. Es machte Spass, war cooles Gelände und extrem
trocken und darum staubig. Letzteres musste man besonders bei der An- und
Abreise von den Wettkämpfen feststellen!
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Staubige Autos am OL |
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Mallee Bäume |
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Karte der 1. Etappe |
Mit guten Eindrücken und
bereits 2`000km mehr auf dem Tachometer ging die Reise nun weiter. Das Outback
war das Ziel. Viel Geschichte und weite Distanzen. Von Peter borough, da waren
wir die letzten Tage untergebracht, war mein erstes Ziel "Broken
Hill". Nach einer Nacht irgendwo entlang dem Highwy - ich schaffte nicht
die ganze Distanz bevor es dunkel wurde, im Dunkeln auf einem dunkeln Highway
zu fahren machte mich nicht sehr an - kam ich in der Outback Stadt an. Broken
Hill hat doch eine Bevölkerung von 18`000. Extrem hoch, ist da doch eigentlich
nicht sehr viel. Die Stadt lebte und lebt immer noch vom Abbau von Silber, Zinn
und Zink. Das Stadtbild ist geprägt von einem Geröllberg. Das Überbleibsel vom Berg
der einmal da war. Noch am gleichen Tag zog ich weiter nach Silverton. Der Ort
wo die Geschichte von Broken Hill und dem Silber eigentlich begann und nun aber
eine Geisterstadt ist. De Bevölkerungszahl ging von über 3500 zurück auf 50.
Die Häuser haben die Meisten auch mitgenommen. Viel ausser Geschichte und einem
Haufen Schrott ist nicht mehr dort. Aber interessante Geschichte und ein super
"Lookout" für den Sonnenuntergang. Der Ort ist aber auch extrem
Bekannt für Kino Filme. u.a. Mad Max 2 wurde dort gedreht.
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Eine Wäscheleine im Nichts draussen gefunden |
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Broken Hill der Abfallhügel |
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Alte Minenmaschine |
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Dampflock welche im Einsatz stand zwischen Silverton und Broken Hill |
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Silber Nuget |
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Skulbtur in Broken Hill |
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Mundi Mundi Lookout - Hier werden die Filme gedreht |
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Historische Autos in Silverton... |
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...oder Schrott und Ruine |
Weiter ging es in den
Mutawintji National Park. Ich war zuerst etwas skeptisch ob dort draussen
wirklich etwas cooles sein kann. Ich wurde aber sehr schnell des besseren
belehrt und musste am Schluss sogar sagen dass dies einer der wohl schönsten
National Parks in denen ich hier unten bisher gewesen bin. Grosse Felswände und
sehr viele Steine mit sehr grünen Tälern. Mutawintji kommt aus der
Aboriginalsprache und heisst so viel wie: "Place of green grass and
waterholes". Die Pest in diesem Park sind angeblich Ziegen. Und von denen
hatte es wirklich zu tausenden. Dies obwohl sie eingefangen und weggefahren
werden. Die Ziege ist übrigens eines der 13 Tieren, welches die Europäer nach
Australien brachte und nicht wirklich gerne gesehen werden. Ein anderes ist
unter anderem der Hase.
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Mutawintji National Park |
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Emu |
Nun ging aber die Suche
nach Bodenschätzen weiter. White Cliffs hiess das nächste Ziel. Dieser Ort ist
sehr bekannt für Opal. Die Minenarbeiten sind dort angeblich noch lange nicht
abgeschlossen. Die vielen Trichterlöcher mit dem weissen Abfallhügel rundherum
machen die Landschaft zu etwas speziellem. Aber auch die Bevölkerung
beeindruckte mich. Die Rund 150 Personen welche dort leben müssen 300km nach
Broken Hill fahren, um ihre Lebensmittel ein zu kaufen und danach wieder
zurück. Der kleine Dorfladen verkauft gerade das nötigste für die Touristen.
Die Menschen dort draussen nehmen es aber locker. Viel brauchen sie angeblich
nicht zum Leben berichteten sie mir. Ja, sie lieben es mit einem zu
sprechen, stundenlange.
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"Löcher" Landschaft in White Cliffs vom Opal suchen |
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Arbeitsgerät der Minenarbeiter (modern) |
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Arbeitsgerät der Minenarbeiter (alt) |
Nachdem ich leider auch
kein Opal gefunden habe wie andere Touristen es von Zeit zu Zeit tun versuchte ich
mich am Gold. Die Tibooburra Region ist dafür bekannt - Tibooburra kommt
übrigens auch aus der Sprache der Aboriginals und heisst so viel
wie:"Heaps of Rocks". Tatsächlich türmten sich die Steinbrocken dort.
Auf der Anfahrt war davon lange nichts zu erahnen. Flach und dürr, bis ca 2km vor
dem Dorfeingang - Die Minen sind dort jedoch erschöpft und auch deshalb ist im
Dorf nicht mehr viel los. Aus den Boxen der Restaurants klingt klassische
Country Musik und auch die Sprache einiger Bewohner weisst etwas
ländliches, eher dreckiges auf. Mir gefiel es aber sehr im Dorf, obwohl ich
dort eher zur Durchreise war. Denn nach einer Nacht auf dem Camping und
der Rücksprache mit der flotten Dame im Corner Country Store war klar, dass ich
die Strasse durch den Sturt Nationalpark fahren kann. Der Park war extrem
trocken, man sah aber sehr viele Kängurus und Emus.
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Salz see (Salt Lake) |
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Shop im Dorf |
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Sandstrasse im Sturt National Park |
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Kängurus im Park, kleiner als anders wo |
Am Ende des Parks musste
ich dann etwas ganz langes durchqueren. Es ist so lange, dass es einen
Weltrekord darstellt. Rundherum zu fahren war definitiv keine Option und so
öffnete ich das Tor. Das Tor durch den "Dingo Fence". Ein Zaun der
5412km lang ist und somit das längste vom Menschen je geschaffene Objekt
darstellt. Ursprünglich wurde er gebaut um die Hasen nicht in den südlichen
Staat New South Wales zu lassen, später wurde er mit anderen Zäunen verbunden
und hält nun Dingos auf, in den Süden zu gelangen wo sie Schafe reissen würden.
An diesem Ort übernachtete ich dann auch gerade. Es war auch ein etwas
spezieller Ort. Der Cameron Corner ist die Grenze zwischen den Staaten New
South Wales, South Australia und Queensland. Im Sommer herrschen drei
verschiedene Ortszeiten. Für mich wird der Ort wohl eher als der Ort des Dingo
Fences und der Fliegenplage in Erinnerung bleiben. Letztere waren kaum aus zu
halten. Nur kurz draussen und man hatte locker 30 bis 50 Stück um sich herum
schwirren. Und sie lieben es sich unter der Sonnenbrille zu
"verfliegen".
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"Dingo Fence" |
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Cameron Corner - einziges Gebäude dort |
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Sonnenuntergang am "Dog Fence" |
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Alte Tankstalle die teuren Sprit liefert - 2$/l |
Heute nun fuhr ich die
440km in den Vulkathunha-Gammon National Park. Der erste Eindruck sieht gut
aus. Mal schauen was es hier zu sehen gibt. Die Anreise war auf jeden Fall
extrem abwechslungsreich. Nach 100km den Queren-Weg über angeblich rund 200
Sanddünen kam ich auf den Strzlecki Track. Mir wurde gesagt diese Strasse sei
kein Problem zu fahren. Einmal viel sogar das Wort Highway als ich mich in
Canberra noch darüber informierte. Im Corner tönte es dann bereits ganz anders.
Die ersten 70km waren der Horror. Tiefe Löcher, rumplig und alles andere als
angenehm zu befahren. Die Sanddünenhügel links und rechts von der Dessert
eindrücklich, war ich aber gerade froh, konnte ich nach ca. 120km links
abbiegen und den "Feldweg" in den Nationalpark nehmen. Diesen Park
stand eigentlich nicht auf meiner Liste, wurde mir aber heute Morgen im Cameron
Corner sehr geraten. Nach weiteren 1600 Autokilometer ist mein Hunger nach
neuem aber noch lange nicht gestillt.
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Wo ich jetzt bin |
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