Die Zeit verging wie im
Fluge und so ist es schon lange her seit ich das letzte Mal etwas in die Tasten
gehauen habe. Ich habe sehr beschäftigte anderthalb Monate hinter mir. Obwohl
ich deutlich weniger Schullektionen hatte, rannte ich fast von Event zu Event.
Dabei stemmte ich aber auch einige grössere Projekte, welche sehr interessant
waren und mir aber auch sehr lagen. Nun aber alles etwas der Reihe nach:
Mittwoch 11.2:
Ich war der Bahnleger eines
Twilight Events in der ANU (Australian National University). Nicht nur meine
eigenen Ansprüche, nein auch die neue Karte warfen einiges an Aufwand ab, um
diese fordernde Bahn zulegen. Eine kurze Zeit war ich auch etwas nervös, ob die
neue Karte wirklich rechtzeitig bereit sein wird. Es reichte doch gerade noch.
Die Teilnehmer genossen den Wettkampf sehr und einige grössere Diskussionen
wurden nach dem Lauf über die möglichen Routen geführt. Ein Problem welches im
Sprint-OL generell besteht konnten aber auch wir nicht ausdiskutieren. Das
Problem welches man von Wettkampf zu Wettkampf hat: Wie kann man deutlicher
zeigen in welcher Ecke der Posten steht? Die Postenbeschreibung hilft
theoretisch klar. Dennoch ist dies wohl nicht die Lösung. Den Postenkreis klar
auf eine Seite verschieben wäre ein Ansatz. Einen Punkt in der Kreismitte
vielleicht ein weiterer. Ich baute diese Problematik bewusst bei Posten 1 und 5
ein, um sie darauf vor zu bereiten. Hier muss aber zuerst international etwas
mit den Regeln passieren.
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Die lange Bahn |
Weekend 14/15.2:
Nachdem ich am Samstag Markierungen
für einen ACT League Wettkampf in Glenbrook kontrollierte (eine offene Karte
mit sehr vielen komplexen Granitsteinformationen) und die Nacht im Zelt am
wunderschönen Lake Jindabyne verbrachte traf ich Lizzie und Lachy für einen
Longrun in den Snowy Mountains. Wir fuhren mit dem Auto auf den Charlotte Pass
von wo aus wir unsere Schuhe schnürten und die Rucksäcke für ein langes
Training vorbereiteten. Der steile Weg, teilweise mit Kopfsteinpflaster
gefestigt, führte uns vorbei am Blue Lake auf den Muellers Peak (12. höchster
Berg Australiens). Von da aus gingen wir etwas Cross-Country auf den Mt
Townsend (2209 M.ü.M). Der kleine Bruder von Mt Kosciuszko ist sehr steinig im
oberen Teil, gefiel mir aber viel besser, auch da es dort keinen anderen Touristen
hatte. Es war etwas ein springen von Stein zu Stein. Von da aus gingen wir
zurück zum "Main Track" und wagten es dann auf den "Top of
Australia". Den Mt Kosciuszko (2228 M.ü.M.) Auch wenn es die Australier
immer wieder etwas respektlos finden, muss ich sagen ist dieser Berg für mich
als Schweizer mehr ein Hügel und nun halt der höchste Punkt des Kontinent. Viel
für sein Aussehen kann er ja nicht dafür. Besucher hatte er aber in Hülle und
Fülle. Von da aus ging es zurück zum Auto. Nach 2h 50min, 26km und 1000hm
erreichten wir erschöpft, aber mit vielen Eindrücken im Gepäck das Ziel
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Baum im Lake Jindabyne |
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Mt Kosciuszko 2228 M.ü.M. |
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Dream team on Mt Towensend...Note: Lachy nailed it ;) |
Weekend 21/22.2:
Ich organisierte ein
Trainingsweekend für rund 25 Personen in Badja und Slap up Creek. Zwei der
schönsten Granit Karten hier. Die Teilnehmer kamen dafür von sehr weit her
angereist, hatte ich doch sogar Gäste aus Sydney und aus den Blue Mountains.
Auch für uns war es eine knapp zwei Stündige Anreise. Das Weekend verlief sehr
gut. Ich hatte keine grösseren Probleme mit der Organisation. Nur der Nebel am
frühen Samstagmorgen machte mir etwas zu schaffen, da ich eigentlich die ganzen
180km von Canberra bis nach Badja kaum mehr als 25m weit sehen konnte.
Abgesehen von einem beinahe Abschuss von einem Känguru kam ich gut durch. Ein
Highlight neben den Trainings stellte sicher die Sauna im Häuschen von Andrew
dar. Auf seinem Land übernachteten wir, um uns eine weite Anreise am nächsten
Tag zu ersparen. Dennoch hatten wir eine gut 80km lange Fahrt über gravel roads
for uns. Zum guten Glück ist dies für Aussies Peanuts. Nach dem Weekend war ich
dann völlig kaputt. Zwei intensive Tage mit Posten setzten, einziehen und etwas
"Schättelen" hinterliessen auch bei mir spuren. War ich doch fast
täglich 3h rennend unterwegs. Vielen Dank an alle Teilnehmer, dass ihr die Zeit
mit mir verbracht habt und auch ein Danke an Andrew, dass wir auf deinem Land
campieren durften. Ich bin mir sicher, die kleinen und grossen Jungs haben die
3km lange natürliche Flussrutschbahn genossen.
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Campingstimmung in Badja |
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Neblige Morgenstunden |
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Klassische Briefkästen am Strassenrand |
Samstag 28.2:
Ich ging mit der Miller
Familie bei der ich gerade wohnte zuerst an die Noodle Markets wo wir uns mit
Asiatischen Gerichte verköstigten. Das Festival beinhaltet aber auch noch einen
zweiten Teil. Nach Einbruch der Dunkelheit werden einige Gebäude mit Bildern beleuchtet.
Die Architektur der Gebäude und die Kunst der Bilder harmonierten zu jeder Zeit
perfekt. Sehr eindrücklich.
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Enlighten |
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Make sure school is fun - I give my best! |
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Old Parlament house during Enlighten |
Sonntag 29.2:
Mit viel Selbstvertrauen
und einem schnellen und ausdauernden Partner stand ich heute am Start des 6
Stunden Rogaine. Paul ist grundsätzlich Ultramarathon Läufer, hat aber auch
sehr gute Erfahrung im Kartenlesen. Wir wussten bereits am Start, dass wir uns
vor dem Team mit Martin Dent und seinem Kollegen in Acht nehmen müssen. Martin
ist kein geringerer als Olympia Marathon Teilnehmer 2012 in London. Wir erwischten
einen sehr schnellen Start und teilten die Kräfte im steilen Kurs im offenen
Gebiet sehr gut ein. Ein ärgerlicher 180° Fehler kostete uns ca. 5min Zeit.
Danach fingen wir uns aber wieder und stachen in den sehr grünen Teil. Auch ein
kurzes, aber heftiges Gewitter vermochte uns nicht zu bremsen und wir sammelten
fleissig Punkte und Punkte. Bis wir nach dem durchqueren eines sehr sehr grünen
Dickicht auf einen Weg trafen den wir nie erwartet hatten. Wir versuchten uns
auf zu fangen und begannen im grün diverse Sachen falsch zu interpretieren, bis
wir uns eingestehen mussten, dass wir nun komplett verloren sind! Nach gut
15min und der Taktik einfach einmal auf den höchsten Punkt des Hügels zu laufen
fanden wir aber wie durch ein Wunder sogar unseren Posten dort. Schade vom
Veranstalter hatten sie bei dieser neuen Karte diese Wege nicht kartiert. Dies
nur in den Informationen zu schreiben hilft leider nicht sehr viel, kann man
sie sogar mit Google Maps erkennen. Den Schlussteil bewältigten wir dann aber
wieder sehr gut. Über die Postenwahl und Abfolge könnten wir im Nachhinein
etwas diskutieren. Nach 5h 53min, 36km, durchsetzt mit 1300hm und dem fallen in
zwei Wombatlöcher vom letzten Posten ins Ziel erreichten wir das Eventcenter.
Glücklich über die vollbrachte tat und wartend auf die Gegner. Ich bediente
mich bereits einmal am BBQ (nach einem Rogain geht das grosse Festessen los)
als Martin mit seinem Kollegen knapp ausserhalb der Zeit zurückkam. Trotz
Punkteabzug bezwangen sie uns sehr sehr knapp. Mir machte der Wettkampf sehr
viel Spass. Woran es am verpassten Sieg gelegen hat ist wohl klar. Mir wurde
aber klar, wie schwierig es ist, sich im australischen Busch mit einer
1:25`000er Karte durch die Dickichte zu kämpfen. Danke Paul, dass ich
mit dir rennen durfte.
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Successfull team |
Dienstag 3.3:
Australien ist Cricket
verrückt. Dies wusste ich ja schon länger. Die Sportart für mich ist sehr
schwer zu verstehen. Zumal man auch sagt, dass man mindestens 5 Jahre braucht,
um wirklich zu verstehen wie es im Detail funktioniert. Anyway, da gerade
Cricket WM in Neuseeland und Australien gespielt wird und auch drei Spiele in
Canberra ausgetragen wurden schnappte ich mir die Gunst der Stunde und ging mit
einer Familie an ein Spiel. Obwohl ich eine Stunde zu spät zum Spiel kam, ich
hatte vorher noch Schulunterricht, verpasste ich noch nicht viel. Ich wurde langsam
und sorgfältig in das Spiel eingeführt und verstand langsam mehr und mehr.
Südafrika spielte sehr gut und schlug einige Bälle direkt über die Bande
hinaus. Dies gibt übrigens 6 Punkte, resp. Runs. Indirekt hingegen 4 Runs.
Südafrika machte über die 50 Overs oder mit den 300 Bällen 411 Runs bei 4
Wickeds. Dies heisst 4 Spieler wurden ausgeschaltet. Die 411 Runs waren dazumal
noch die zweit höchste, jeh erzielte Punktezahl an einer Cricket WM. Diese
"Halbzeit" des Spiels dauerte gute 4 Stunde, war aber sehr
interessant. Nach einer Pause wurden dann die Seite getauscht. Nachdem Irland,
als klarer Aussenseiter angetreten, schon sehr früh ihre besten 3 Spieler
verloren war der Mist eigentlich bereits geführt und das Spiel bot kaum mehr
Spektakel. Dennoch dauerte es Stunden, bis Irland keine ihrer 10 Spieler mehr
übrig hatte und mit 210 Runs klar verlor. Das Spiel dauerte Total fast 6h und
30min! Interessant zu sehen war, wie einige Spieler von Südafrika sogar während
dem Spiel Autogrammkarten unterschrieben. Dies zeigt wie einseitig das Spiel
war, aber auch wie langsam es gespielt wird. Mein Fazit zu Cricket: Eine coole
Sache, benötigt aber viel Zeit. Kan von super spannend bis sehr langweilig
sein.
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"Totomat" beim Cricket. Halbautomatisch, fast wie im Brügglifeld |
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Bowler rechts wirft den Ball, Batsman links versucht ihn zu treffen, Kollege mitte hilft beim rennen. |
Long Weekend 7-9.3
Mit einer Sprint Mix
Staffel wurde die australische Nationale Saison in Sydney eröffnet. Ich wurde
in das Team zwei selektioniert, welches theoretisch keine wichtige Rolle im
Wettkampf einnehmen musste. Als doch unser Team 1 trotz überlegenem Sieg mit
einem Postenfehler aus dem Rennen viel lag es doch an uns. Doch auch unser Team
kam nicht durch. Ich selber hatte einen relativ guten Lauf, haderte aber etwas
mit der Organisation die sehr einfach gehalten wurde. Am frühen Morgen wurde
ein Durchgang wegen Bauarbeiten gesperrt und sie waren nicht in der Lage dies
kurz auf unserer Karte zu markieren. Ich viel bereits 25s nach meinem Start zu
Posten zwei in diese Falle. Schade.
Am Nachmittag stand die
Sprint Qualifikation auf dem Programm. Mit einem sauberen Lauf wäre es für mich
möglich, ins A-Final zu kommen, welches aus den besten 5 pro Head aus zwei
Heads bestand. Ein Fehler zu Posten 7 (einen Hügel mit 2 Hilfshöhenkurven zu
zeichnen ist generell auch nicht erlaubt) und dann die schlechten
Positionierung des Postenkreises bei Posten 14 und dem verrutschen auf der
Postenbeschreibung brachte mich klar um die Final Qualifikation.
So stand ich dann am Sonntagmorgen
im B-Final am Start. Der Wettkampf war immerhin noch WRE und Canberra hatte einet
wegen bereits mehr Herren im A-Final als Punkte berechtig waren. Mit einem
sauberen Lauf schaute der 16 Schlussrang hinaus. Ich erwartete etwas mehr, bin
aber zufrieden. Die Routen waren doch sehr gleichwertig, die Karte aber super
spannend. Es war schwierig immer bereit zu sein bei solch vielen Treppen und
dem abwechseln zwischen langen und kurzen Posten.
Da wir Canberra Day hatten
bedeutete dies für unser State Long Weekend. Wir nutzen dies und ich machte mit
Lizzie und Lachy einen Longrun im Royal National Park. Die sehr steile Strecke
mit vielen Auf und Abs der Küste entlang in der Kombination mit dem heissen
Wetter und der Belastung der vergangen Wochen setzte mir aber zu sehr zu,
sodass ich das Training nach 2h 16km und 600hm abbrach und sie mich zwei
Stunden später wieder abholten. In der Zwischenzeit fand ich aber einige
farbige Sandstein Formationen und so verging die Zeit wie im Fluge.
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Sprint Mix Staffel |
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Sprint Quali |
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Sprint Final |
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Royal National Park |
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Felsvorsprünge im Royal N.P. |
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Ausgewaschene Formationen |
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Steile Felswände |
Weekend 14/15.3
Als Kontrolleur von einem
ACT League Weekend hatte ich die Markierungen zu Kontrollieren. Zuerst ging ich
erneut nach Glenbrook, wo ich mit Dennis noch einige Sachen besprechen musste
vor Ort. Die freie Zeit am Nachmittag nutzen wir für eine kurze Wanderung in
Thredbo in den Snowy Mountains dem Bach entlang und für eine gute australische
Pizza. Am Sonntag überprüfte ich dann mit Ross die Markierungen und
Buckenderra, eine andere geniale Granit Karte. So verging auch dieses Weekend
wie im Fluge.
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Buckenderra mit Lake Eucumbene |
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Aussicht über das flache Gebiet vom Mt Gladstone (Cooma) |
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Tote Bäume im dürren Gras (Über 1 Monat kein Regen in Canberra) |
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Lange, gerade Strasse nach Cooma |
Neben all diesen Events und
den Trainings welche ich geleitet habe beschäftigte ich mich auch sehr lange
mit zwei Schulen in Queanbeyan. Ich bekam die Möglichkeit dort zwei
Schulanlagen auf zu nehmen. Diese etwas andere Erfahrung machte sehr viel Spass
und zeigte mir die Tücken welche man als Kartenaufnehmer zu bewältigen hat
schamlos auf. Queanbeyan liegt im State NSW, ist aber nur ca. 35min Autofahrt
von Canberra entfernt. Berühmtester Bürger der Kleinstadt ist Formel 1 Fahrer
Mark Webber. Die Karte ist noch nicht ganz fertig. zudem darf ich sie hier
nicht veröffentlichen, da sie vielleicht für die ACT Sprint Champs gebraucht
wird.
Im Übrigen ist das Interview im Australian Orienteer, welches ich mit David hatte nun auch erschienen. Ich hoffe es ist Lesbar:
Nun stehen noch zwei
Schullektionen und drei Pre Easter Trainings an, bevor ich die lange Fahrt nach
Jamestown für die Oster Wettkämpfe in Angriff nehmen werde. 1200km Autofahrt
ohne Umweg bedeutet dies. Einfach extrem was man hier alles zu fahren hat. Danach
mache ich eine "kleine" Tour ins Outback von Australien, bevor ich
meine Eltern abholen werde und es auf eine lange Reise gehen wird. Auf diese
wohl fast 10 Wochen freue ich mich nun extrem, nach dem vielen arbeiten hier,
was mir aber auch sehr Spass machte